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Reality 1-7

Rätselreliefs für eine Schule

Stuttgart – Rot 2004

7 Tafeln  225/180 cm mit verschiedenen Oberflächenmaterialien

Im Neubau der Grundschule wurde an sieben unregelmäßig verteilten Stellen die Ästhetik der Architektur unterbrochen. Siebenmal wird die Realität des gebauten Raums mit einer anderen Realität konfrontiert. Der Realität von Flächen aus einem anderen räumlichen Zusammenhang.

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Der Belag einer Straße, die tapezierte Wand einer Wohnung, die geflieste Badezimmerwand  zerschneiden die«Wandrealitäten« der Schulflure. Es sind Texturen aus dem Alltagsleben.  Sie sind so wie sie jedes Kind kennt. Aber: Diese Welten sind nicht leer. Die Spuren zeigen, dass hier etwas passiert ist. Bärentatzen haben sich tief in die Betonwand eingegraben. Lief der Bär die Wand hoch? Die mit gelber Kreide gezeichneten Umrisse einer Schlange sind auf dem Asphalt zu erkennen. Passierte hier ein Unfall mit Schlange?

Gezeigt werden sonderbare Mikrokosmen des Alltags. Die Spuren, die hier zu »lesen« sind, geben Rätsel auf. Statt einer Antwort, einer Erklärung stellt das Bild Fragen.

Der »Ernst des Lebens« fängt mit der Schule  an. Das ist ein großer Schritt in eine neue, andere Realität. Für Kinder ist das eine oft schwer zu verstehende Realität.  Die Schule zeigt den Kindern die Realität. Sie erklärt sie ihnen oder lässt Schüler selber Erklärungen finden. Erklärungen zu finden ist nicht leicht. Manchmal liegen sie auf der Hand, manchmal sind sie verschlüsselt oder man muss mit dem Rätsel leben. Das Kunstkonzept ermöglicht es den Kindern, das  Deuten von Realitäten spielerisch zu erlernen.