Interim sucht
Kunstfestival auf der Schwäbischen Alb
Kooperation mit Susanne Hinkelbein, Co-Kuratorin
und
Nándor Angstenberger, bildende Kunst
Brunner/Ritz, bildende Kunst
Siegfried Bühr, Regie
Rainer Bürck, Kompositon, Elektronik
Chrisitian Dähn, Komposition, Percussion
Christian Hasucha, bildende Kunst
Susanne Hinkelbein, Texte, Komposition
Prof.Peter Hübner, Architektur
Interim-Projektchor
Via Lewandowsky, bildende Kunst
Prof. Matthias Loebermann, Architektur
Thomas Maos, Komposition, elektrische Gitarre
Benoit Maubrey, bildende Kunst
Gisela O’Grady – Pfeiffer, Komposition
Thomas Putze, bildende Kunst
Dan Roncari, Komposition, Altsaxophon
Susken Rosenthal, bildende Kunst
Anna Rosenfelder, Figurentheater
Yena Young – Plastique Fantastique, bildende Kunst
Stefanie Zoche, bildende Kunst
Museum Villa Rot, Burgrieden
Das Festival Interim 2017 wurde in Kooperation mit der Komponistin und Autorin Susanne Hinkelbein eigens für den ländlichen Raum der Schwäbischen Alb konzipiert und 2013 zum ersten Mal realisiert. Der Name Interim steht für das Konzept: Das Festival geht dazwischen!
Es gibt keinen festen Standort, sondern wandert über die Schwäbische Alb und erkundet immer wieder neue Orte.
Das Zusammenwirken verschiedener Kunstsparten (Theater, bildende Kunst, Musik) und das Zusammenarbeiten von Profis und Laien wird erforscht.
Ein Thema/Motto, welches sich aus dem jeweiligen regionalen Kontext ergibt, lässt sämtliche Aktionen zu einem großen Ganzen zusammenwachsen.
Menschen aus der Region, Schulen und Vereine werden eingebunden.
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Interim verwandelt… – so hieß das Motto des Festivals 2013 im alten Lager bei Münsingen. Das Interim – Festival ist weitergewandert. Unter dem Motto Interim sucht… wurde es im Herbst 2017 in der Region Heidengraben – am nördlichen Rand der mittleren Schwäbischen Alb – erneut realisiert.
Neun Kunstinstallationen sind unter anderem während des Festivals auf einer weiten Wiese und einem angrenzenden Wald zu erleben. Bildende Künstler und Künstlerinnen, sowie Studierende der Architekturfakultät Biberach haben hier recherchiert, Einheimische befragt, in Archiven geforscht und anschließend ihre Ideen entwickelt und realisiert. Jeder auf seine Art, aber alle eigens nur für diesen Ort und alle im thematischen Kontext des Festivals: inter!m sucht… In einer zweieinhalbstündigen Performance haben Schauspieler, Sänger, Musiker, Profis und Laien vor Ort agiert und sind mit den Kunstobjekten in einen Dialog getreten. Eigens hierfür wurden Texte und Kompositionen geschrieben. Auch diese entstanden auf der Basis gründlicher VorOrt – Recherchen und im engen Austausch mit den bildenden Künstlern.
Das wichtigste Anliegen von Interim-Festival ist es, den jeweiligen Geist eines Ortes zu erforschen, um dann mit theatralischen, musikalischen und bildnerischen Mitteln darauf Antworten zu finden. Eine Region wie die des Heidengrabens ist geprägt von seiner Historie. Die größte keltische Ansiedlung wird hier vermutet. Anlass genug für die Archäologen und Historiker zu forschen, zu graben und… zu suchen! Das gesamte Festival mit seinen vielfältigen Programmen ging der Frage nach, was dieser Begriff Suche in seiner komplexen Begrifflichkeit bedeutet. Von der Suche nach dem verlorenen Schlüsselbund bis hin zur Suche nach dem Sinn unseres Daseins: Die Suche ist dem menschlichen Leben immanent. Und …wer sich auf diese Kunst einlässt, begibt sich selbst auf die Suche: Er sucht nach Spuren, nach Bedeutungen, nach Erklärungsmodellen oder gedankliche Anregungen und findet oft einen Schatz in Form unerwarteter Antworten, überraschenden Sichtweisen und sicherlich auch neuer Fragen.
Das Festival definiert sich als dialogisches, synaptisches Kunstwerk. Das Gespräch zwischen den einzelnen künstlerischen Gewerken sollte hier experimentell erprobt werden.
Statements
Grabenstetten, mein kleines Dorf, war während der Vorbereitungen und in der Festivalzeit kultureller Mittelpunkt der Region. Lebendig – lustvolle Probenarbeit beseelten Haus und Garten. Interim brachte mir unzählige neue Erfahrungen und Erkenntnisse , noch immer glüht diese Zeit in mir nach. Danke dafür, dass ich dabei sein durfte! Ursel Bernlöhr, Mitwirkende Darstellerin
Wir hatten sehr schöne Erlebnisse mit den Gästen und Zuschauern, alle sehr positiv und fröhlich glücklich über Überraschungen im Wald und auf der Alb. Es gab für uns auch Trinkgeld, dass haben wir schon ausgegeben bzw. weggetrunken haben… Raimund Ritz/Johannes Brunner, mitwirkende Künstler
Im Gegensatz zu ähnlichen Veranstaltungen wird hier keine Ideal – Konstellation (auf der einen Seite die kontextuelle Intervention, auf der anderen der einsame, in betrachtender Kontemplation versunkene Betrachter) vorausgesetzt. Im Gegenteil. Zusätzlich zum Pulk der nun die Landschaft bevölkernden Kunstfreunde und Neugierigen erscheinen Schauspieler, Musiker und Sänger und bespielen die einzelnen künstlerischen Situationen als Parcours. Für kurze Zeit bilden sich betörende Amalgame von Publikum, Performances und Implantaten. Verschmelzungs-Sequenzen, die verwehen, aber lange und gut in Erinnerung bleiben. Gut ist auch, wenn die standortgebundenen Installationen dabei ihre Dialogfähigkeit beweisen und dennoch ihre Besonderheit behalten können. Christian Hasucha, mitwirkender bildender Künstler
Die Symbiose aus physischen Objekten, akustischen Signalen als Musik oder Sprache und schauspielerischer Darbietung erzeugt jeweils kleine Gesamtkunstwerke. Alle zusammen aber, so wie sie in den Kontext der Alb-Natur mit Wiese, Wald und Acker gesetzt sind, gehorchen einem Konzept, das sie zusammenbindet. So wird das Kuratieren selbst zu einem Kunstakt, der die Idee des paradoxen Verhältnisses von Suchen und (Nicht-)Finden in verschiedenen Ausprägungen anklingen lässt. Dr.Wolf Reuter, Besucher
… soviel Poesie mitten im Alltag zwischen Rathaus und Getreidefeld ist ein Geschenk. Das inter!m-Festival mitsamt seinen mobilen Angeboten hat mir viele neue Geschichten erzählt. Geschichten, die mal mehr und mal weniger mit der Schwäbischen Alb zu tun hatten, Geschichten, die etwas mit den Menschen, die hier leben, zu tun hatten oder mit den Dingen, die man hier so findet. Dadurch habe ich eine besondere Nähe zu dieser Gegend entwickelt, die mich weiter beschäftigt… Antonia Lahmé , Kulturstiftung des Bundes
Resume: Daten, Fakten, Wissenswertes
80 Berichte in den Medien (Funk, Fernsehen, Presse)
1200 Besucher kamen zu den diversen Veranstaltungen
2500 Menschen besuchten tagsüber das Festivalgelände und die Kunstinstallationen und –aktionen in den Ortschaften.
300 Kindergartenkinder und Schüler haben in diversen Workshops und in Unterrichtseinheiten bei den Projekten GesuchtGefunden – Museum der Kinder, Turlipan und inter!m – Mobil mitgewirkt. Unterstützt wurden sie hierbei von ca. 20 Pädagogen.
50 Menschen aus der Region waren bei den Projekten Heidenspaß, GesuchtFelsenGefunden, Ich seh’ etwas, was du nicht siehst, sowie im Projektchor aktiv.
35 Studenten der Hochschule Biberach und 5 regionale Komponisten haben sich an zwei verschiedenen Wettbewerben beteiligt.
65 Schauspieler, Musiker, bildende Künstler, Architekten, Komponisten, Musiker, Sänger, Techniker, Organisatoren, Regisseure, Ideengeber, Texter haben mitgewirkt.
Nicht zu zählen sind die vielen Helfer von nah und fern, die das Festival auf die unterschiedlichste Art und Weise unterstützt haben.